Smarter Weinberg: Drohnenvorführung in Bernkastel-Kues

28 Jul 2023

Am 25.07.23 luden DLR-Mosel gemeinsam mit der Universität Koblenz in die Arena in Bernkastel-Kues ein. (Bild FG E-Government)



Durch smarte Technologien soll die Arbeit in den Weinbergen insbesondere in Steillagen zukünftig erleichtert werden. Mit Robotik, Drohnen und künstlicher Intelligenz werden im Projekt „Smarter Weinberg“ verschiedene 5G Anwendungen erprobt.

Am Dienstag wurden in Bernkastel-Kues erste Zwischenergebnisse durch die leitende Professorin Dr. Maria A. Wimmer der Universität Koblenz vorgestellt. Dabei wurden neben den spezifischen topografischen Herausforderungen auch die aktuell fehlende 5G Ausleuchtung in den ländlichen Bereichen der Steillagenweinbaugebiete an der Mosel als wesentliche Herausforderungen in der Forschung und Entwicklung des Projekts thematisiert. Weiterhin wurden die bereits im Weinberg sichtbaren Sensoren erläutert, welche kontinuierlich Daten über beispielsweise Blattfeuchte, Luftfeuchte sowie weitere Wetter-spezifische Aspekte (Niederschlag, Temperatur) über das aufgebaute LoRaWAN® an die Datenplattform an der Universität Koblenz senden. Aktuell wird hierzu ein KI-basiertes Informationsmanagementsystem entwickelt, welches die Daten sammelt und für die Winzerinnen und Winzer in einem Dashboard aufbereitet, sodass zukünftig Prognosen sowie exaktere zeitliche und wetterabhängige Planungen der Arbeiten im Weinbau möglich sind.

Die Winzerinnen und Winzer sollen durch intelligente Technologien unterstützt werden. Schon jetzt werden erste Spritzdrohnen in Steillagen eingesetzt. Dr. Matthias Porten (Abteilungsleiter in Weinbau und Önologie) vom Dienstleistungszentrum Ländlicher Raum (Mosel) in Bernkastel-Kues verdeutlichte die Vorteile im Einsatz von Spritzdrohnen im Weinberg. Drohnen können viel tiefer und präziser im Weinberg fliegen als ein Hubschrauber, sodass die Abdrift von Spritzmitteln deutlich minimiert werden kann. Auch die deutlich geringere Lärmbelästigung ist ein weiterer entscheidender Vorteil. Im Anschluss der Präsentation wurde durch die Firma Plantivo und Geschäftsführer Andreas Schlarb die DJI-T30 Drohne in der Steillage vorgeführt.

Mit der Koblenzer Firma aeroDCS hat das Projekt Smarter Weinberg Fachexpertise in der Fernerkundung an Bord. aeroDCS konnte bereits erfolgreich eine Wasserstoffdrohne entwickeln, welche bis zu 8 Stunden in der Luft bleiben kann. Im Projekt „Smarter Weinberg“ ist diese Drohnenart maßgeblich für die Kartografierung der Weinberge im Einsatz. Ralf Hoffmann und Dieter Novotny von aeroDCS erklären, dass sie ein Projekt aufsetzen möchten, um eine Sprühdrohne mit Wasserstoff als Antriebstechnologie zu entwickeln, um auch diese Arbeiten im Weinberg zukünftig effizient und nachhaltig durchführen zu können.

Maria Wimmer stellt heraus, dass in einem Jahr auch die bodenbehafteten Demonstrationen des Smarten Weinbergs aufgezeigt werden können. Die Roboterplattform wird aktuell durch die Firma Clemens entwickelt und soll im Steilhang die Arbeiten des Mulchens und Entlaubens übernehmen. Die KI-Steuerung dieser Automation wird in Zusammenarbeit mit der Arbeitsgruppe „Aktives Se-hen“ (Professor Dr.-Ing. Dietrich Paulus) der Universität Koblenz und der Firma Vision & Robotics in Koblenz entwickelt. Die Steuerung soll dabei in Echtzeit über ein 5G-Campusnetz mit mobiler Edge Cloud erfolgen. „Wir arbeiten auch daran ein 5G-Campusnetz mit mobiler Edge Cloud aufzubauen, sodass diese Arbeiten im Steillagenweinbau automatisiert erfolgen können“.


Fachliche Ansprechpartnerin:

Prof. Dr. Maria A. Wimmer

Universität Koblenz

Forschungsgruppe E-Government

Universitätsstr. 1

56070 Koblenz


Tel.: 0261 287-2646

E-Mail: wimmer@uni-koblenz.de